Raue vertritt den Eigentümer des „Karlsruher Skizzenbuchs“ von Caspar David Friedrich im Rechtsstreit über die Eintragung des Skizzenbuchs in das Berliner Verzeichnis national wertvollen Kulturguts.
Die Familie des Eigentümers hatte das Skizzenbuch zweihundert Jahre in Baden-Württemberg aufbewahrt, bevor sie es im November 2023 bei Grisebach in Berlin in die Auktion gaben. Das Skizzenbuch wurde für 1,45 Millionen Euro plus Aufgeld, d.h. etwas mehr als 1,8 Millionen einem renommierten Museum aus dem angelsächsischen Raum zugeschlagen. Kurz vor der Auktion hatte die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt ein Verfahren zur Eintragung des Skizzenbuches als national wertvolles Kulturgut eingeleitet mit der rechtlichen Folge, dass das Werk nicht ins Ausland abwandern darf. Die Senatsverwaltung hat schließlich die Indizierung angeordnet.
Der Eigentümer wird gegen die Eintragung des „Karlsruher Skizzenbuchs“ gerichtlich vorgehen. Sollte die Entscheidung Bestand haben, kann das Skizzenbuch nicht mehr ins Ausland verkauft werden. Dem Eigentümer entsteht durch die Entscheidung großer wirtschaftlicher Schaden. Anders als in Großbritannien und Frankreich ist der Staat nach deutschem Recht nicht verpflichtet, national wertvolles Kulturgut anzukaufen, wenn er seine dauerhafte Ausfuhr verhindern will.
(3. Juni 2024)