Auf Drängen des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hat sich die Bundesnetzagentur (BNetzA) kurzfristig zu einer pragmatischen Lösung für die Aufteilung und Bilanzierung solcher gemeinsam gemessener Strommengen bereit erklärt, die derzeit noch förderfähig sind, aber ab dem 1. Januar 2021 aus der EEG-Förderung ausscheiden.
Für eine Wirksamkeit zum 01. Januar 2021 sind die Mitteilungen im Rahmen geltender Marktprozesse bis einschließlich Montag, 30. November 2020 abzugeben.
Hintergrund ist, dass einzelne EEG-Anlagen oft nicht mit separaten Unterzählern ausgestattet sind, sodass zukünftig ausgeförderte und noch förderfähige Strommengen über eine gemeinsame Messeinrichtung gemessen werden. Bislang war unklar, wie diese gemeinsam gemessenen Strommengen im Rahmen der Marktprozesse für erzeugende Marktlokationen Strom (MPES) messtechnisch zu behandeln sind und ob Maßnahmen erforderlich sind, um den Förderanspruch der noch förderfähigen Anlagen sicherzustellen.
Die kurzfristige Lösung von BNetzA und BDEW folgt bei der Aufteilung des gemeinsamen Messergebnisses der Logik des § 24 Abs. 3 EEG 2017. D.h. dass die Strommengen anhand der Referenz- bzw. Standorterträge bei Windenergieanlagen, i.Ü. nach der installierten Leistung der Anlagen aufgeteilt werden. Damit können förderfähige und nicht mehr förderfähige Strommengen als verschiedene Tranchen geführt und unterschiedlichen Bilanzkreisen zugeordnet werden. Die Aufteilung ist vorab mit dem Netzbetreiber abzustimmen.
Werden Wechsel nicht rechtzeitig mitgeteilt, verbleiben die nicht mehr förderfähigen Strommengen im Marktprämienbilanzkreis und es droht der Verlust der EEG-Marktprämie für alle in diesem Bilanzkreis bilanzierten Strommengen. Hinsichtlich der konkreten Umsetzung verweist die BNetzA auf die MPES-Umsetzungsfrage des BDEW. Weitere Informationen sind auf der Internetseite des BDEW abrufbar. Zur Meldung kann das MPES-Formular der BNetzA verwendet werden.
(27. November 2020)